FC Sachsen in Dresden früh auf der Verliererstraße
Dresden. Das österliche Pokalfinale um den Oddset-Cup steigt ohne Leutzscher
Beteiligung. Gestern Abend unterlagen die nahezu chancenlosen Mannen von
Cheftrainer Harry Pleß 0:2 (0:1) beim Regionalliga-Spitzenteam Dynamo
Dresden - die Dynamos treffen an einem der Osterfeiertage (Termin steht noch
nicht fest) auf den Viertligisten VFC Plauen. Das Endspiel findet im Plauener
Vogtlandstadion statt, der Sieger zieht in die DFB-Pokalhauptrunde ein.
Vom Finale (und lukrativen Einnahmen) waren die Sachsen im Harbig-Stadion
weit entfernt. Vor allem in Halbzeit eins war rein gar nichts zu sehen von
der erwarteten Wiedergutmachung fürs 0:1 gegen Dortmund. Die ohne Patrick
Falk (Muskelfaserriss) und erst nach 60 Minuten mit Ronny Thielemann (grippaler
Infekt) kickenden Gäste bogen früh am Abend auf die
Verliererstraße ein - der als Chancentod bekannte Dynamo-Sprinter Thomas
Neubert nutzte in der achten Minute gleich mehrere Leutzscher
Unzulänglichkeiten zur 1:0-Führung. Tobias Friedrich hatte Dexter
Langen nicht vom Flanken abhalten können, Kevin Kittler verlor das
Kopfballduell mit dem Torschützen, und Torhüter Michael Rechner
reckte sich vergeblich und wischte den Ball mit den Fingerspitzen unter die
Latte. "Mit dem frühen Gegentor wurde alles über den Haufen geworfen",
wetterte Pleß, "wir haben wieder entscheidende Fehler in entscheidenden
Zonen gemacht."
Die Gastgeber nutzten den Freiraum auf rechts weidlich aus, fast im Minutentakt
segelten Flanken in den Strafraum. Kurz vorm Halbzeitpfiff setzte sich Levente
Csik auf rechts (wo sonst?) durch, flankte passgenau auf Ranisav Jovanovics
Schädel, schulbuchmäßiger Kopfstoß, 50 Zentimeter fehlten
am 2:0. Die Gäste hatten in der 38. Minute die Chance zum Ausgleich,
doch Danny Bach setzte das Leder aus zwölf Metern knapp vorbei.
Nach einer lautstarken Pausenandacht durch Pleß gestaltete der FC Sachsen
das Match ausgeglichener. In der 60. Minute kam Fighter Thielemann (für
Kanitz) trotz erhöhter Temperatur aufs Feld. Danach boten sich zwei,
drei vage Möglichkeiten (Ronny Kujat und Mark Zimmermann), Dynamo verlor
nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Andre Weiß und Torsten
Bittermann (Achillessehnenriss befürchtet) die Linie. Wirklich spannend
wurde es im eiskalten Harbig-Stadion nicht mehr, fünf Minuten vor dem
Ende köpfelte erneut Neubert das 2:0.
Fazit:Dresden zieht verdient ins Finale ein. Das fand auch ein enttäuschter
Sachsen-Präsident Christian Rocca. "Wir hätten es zwar schaffen
können, aber nicht mit einer solchen Leistung." Die Leutzscher haben
gegen das beste Auswärtsteam der Regionalliga (Dortmund) und die beste
Heimmannschaft (Dynamo) verloren. Die Art und Weise machte gestern nicht
unbedingt Mut. Am Sonntag kommt Mitabstiegskandidat Preußen Münster
ins Zentralstadion...
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung
0:2! Neubert schießt den FC Sachsen raus
Selbstvertrauen für den Abstiegskampf in Liga drei wollte man sich holen.
Doch nach 90 Pokal-Minuten IN Dresden steht fest: Gegen die Regionalliga-Spitze
reichte es für den FC Sachsen einfach nicht ...
RAUS!
Der FC Sachsen ist im Halbfinale des Sachsen-Pokals ausgeschieden. 0:2 gegen
Ligarivalen Dynamo Dresden vor 5220 Fans. Die Chance auf 50000 Euro (die
hätte man bei Cupsieg und Einzug in den DFB-Pokal gehabt) dahin. Die
Kohle wird wird nun wohl Dynamo einstreichen (im Finale gegen Oberligist
Plauen).
Da nützte es auch nix, dass Sachsen-Coach Harry Pleß umgebaut
hatte: Kujat und Zimmermann im Sturm, Kanitz über links. Und Kittler
räumt für den kränkelnden Thielemann vor der Abwehr ab. Aber
der Schuss ging schon nach acht Minuten nach hinten los: Langen flankt von
rechts, am langen Pfosten hält Thomas Neubert (Kittler hatte gepennt)
die Stirn hin - 1:0. Die Leutzscher geschockt. Harry flucht und hüpft
an der Seitenlinie wie ein Rumpelstilzchen. Weil von Mittelfeld-Regisseur
Pino Canbale (wie zuletzt gegen Dortmund) nix zu sehen ist. Pleß:
Eine Frechheit, was er geboten hat. Die einzige Chance vor der
Pause versiebt Danny Bach: Nach Alleingang schiebt er die Kugel Millimeter
am linken Pfosten vorbei (38.). Und Dynamo? Die kontrollierten auch nach
der Pause abgezockt das Spiel. Müssen nur einmal tief durchatmen, als
Kujat aus 12 m nur das Außennetz trifft. (49.). Und zeigten kurz vor
Schluss, was ein Spitzenteam ausmacht: Nach Kopfball-Ablage von Jovanovic
hält wieder Neubert seinen Schädel zum 2:0 hin - die Entscheidung
(85.).
Adrian Wittwer
© Bild-Leipzig
Getrübte Freude über Finaleinzug
Dynamo Dresden verliert beim 2:0-Sieg gegen Sachsen Leipzig Bittermann und
Weiß / Neubert trifft doppelt
Im Endspiel des Fußball-Sachsenpokals kommt es zur Neuauflage vom Vorjahr.
Nach dem VFC Plauen setzte sich gestern Abend der Cupverteidiger 1. FC Dynamo
Dresden mit einem 2:0 (1:0) gegen den FC Sachsen Leipzig durch.
Die Freude darüber wurde bei den Gelb-Schwarzen jedoch durch zwei schwere
Verletzungen getrübt. Andre Weiß (Verdacht auf Kreuzbandriss)
und Torsten Bittermann (Verdacht auf Riss der Achillessehne) schieden schon
in der ersten Halbzeit aus. Sie werden nicht nur im Spitzenspiel der Regionalliga
übermorgen beim Wuppertaler SV fehlen, sondern vermutlich den Rest der
Saison.
Besonders Bittermanns Routine wird Dynamo im Kampf um den Zweitliga-Aufstieg
vermissen. Der 36-Jährige hatte unglücklich in den holprigen Rasen
getreten und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Zu dem Zeitpunkt hatte
Dynamo den Spielfaden bereits verloren, führte aber mit 1:0. Nach einem
von Kapitän Steffen Heidrich schnell ausgeführten Einwurf hatte
Dexter Langen präzise geflankt und Thomas Neubert wuchtig eingeköpft.
Danach leisteten sich die Platzherren viele Leichtsinnigkeiten und ließen
den Leipzigern Platz zum Kombinieren. Mark Zimmermann, der aus fünf
Metern daneben zielte (30.), und Danny Bach, der frei auf Dynamo-Torwart
Ignjac Kresic zulaufen konnten und ebenfalls vorbei schoss (37.) hatten den
Ausgleich für den FC Sachsen auf dem Fuß. Auf der anderen Seite
strich ein Kopfball von Ranisav Jovanovic um Zentimeter am Pfosten vorbei.
Von Fußball konnte nach der Pause kaum noch die Rede sein. Zu viele
Nicklichkeiten störten das Spiel, so dass Schiedsrichter Helmut Bley
aus Sehma allzu oft in seine Trillerpfeife pusten musste. Zimmermann köpfte
freistehend, aber Torwart Ignjac Kresic parierte sicher (73.). Der
größte Schreck dürfte Dynamo-Trainer Christoph Franke in
die Glieder gefahren sein, als auch noch Rene Beuchel nach einem Kopfballduell
liegen blieb. Zum Glück rappelte sich der 30-jährige Mittelfeldspieler
wieder auf. Fünf Minuten vor Schluss beendete dann Neubert mit dem zweiten
Kopfballtor nach Zuarbeit von Langen und Jovanovic das Zittern der Dynamo-Fans
unter den 5 220 Zuschauern im Harbig-Stadion.
Nun winkt den Dresdner eine Prämie. Für den Pokalsieg gibt
es einen Betrag X, sagte Kapitän Heidrich, der mit der
Vereinsführung nicht über einen extra Obolus für das Erreichen
des Endspieles verhandelt hatte. Dabei heißt es doch, die Profis
würden zuerst an das Geld denken? Vielleicht sind wir ja die etwas
anderen Fußballer, meinte der 36-Jährige vor dem Anstoß
mit Augenzwinkern. Wir sollten erst vom sportlichen Erfolg profitieren,
wenn der Verein mit der ersten DFB-Pokalrunde eine zusätzliche
Einnahmequelle hat.
Sven Geisler
© Sächsische Zeitung
Dynamos Finaleinzug teuer erkauft
Dresden. Im Fußball-Sachsenpokal gibt es eine Neuauflage des Endspiels
aus dem vergangenen Jahr: Der VFC Plauen empfängt Titelverteidiger Dynamo.
Die Dresdner setzten sich gestern Abend vor 5220 Fans im Harbig-Stadion mit
2:0 (1:0) gegen den FC Sachsen Leipzig durch. Plauen hatte bereits vorher
den FV Laubegast bezwungen.
Überraschend begann Dynamo in der Viererkette mit André Weiß,
da sich Daniel Ziebig am Vormittag im Training verletzt hatte. Zunächst
tasteten sich beide Teams ab, bevor der erste überlegte Angriff der
Schwarz-Gelben zur ersten Torchance und zum 1:0 führte. Steffen Heidrich
legte rechts auf Dexter Langen ab, dessen Flanke Thomas Neubert per Kopf
direkt verwertete (8.). Wenig später war die Partie für Weiß
schon wieder zu Ende, der Youngster blieb im Rasen hängen und musste
mit Kniebeschwerden gegen Rico Kühne ausgetauscht werden (13.). Fortan
versuchten die Gäste, über die rechte Seite Druck zu machen, was
ihnen auch gelang. Danny Bachs Schuss konnte noch abgefälscht werden
(18.), Mark Zimmermann scheiterte freistehend, als er das Kresic-Gehäuse
flach knapp verfehlte (30.).
Erst in der 35. Minute kam Dynamo wieder gefährlich vor das Leutzscher
Tor, als René Beuchel im Strafraum zurück auf Langen passte,
der sofort den Abschluss suchte, aber knapp halbhoch am rechten Pfosten
vorbeischoss. Kurz vor der Pause hatte Dynamo den zweiten verletzungsbedingten
Ausfall zu verkraften: Torsten Bittermann musste mit Verdacht auf einen Riss
der Achillessehne mit Blaulicht ins Krankenhaus gefahren werden. Ein schwerer
Schlag für die Aufstiegsambitionen der Schwarz-Gelben und speziell das
anstehende Spitzenspiel am Sonnabend in Wuppertal. Ronny Scholze kam für
Bittermann ins Spiel und rückte auf die Position Langens, der nach hinten
rutschte (41.). Beinahe wäre noch das 2:0 vor dem Seitenwechsel gefallen,
als Scholze Ranisav Jovanovic sah. Der künftige Mainzer köpfte
aber am langen Eck vorbei (44.).
Nach dem Pausentee hatte Ronny Kujat den Ausgleich auf dem Fuß, doch
der Sachsen-Stürmer, eine von zwei Spitzen, traf aus zehn Metern nur
das Außennetz (48.). Die Partie bot in der Folge wenig Höhepunkte,
keine Mannschaft konnte sich Vorteile erarbeiten. In der 67. Minute zog Heidrich
einmal aus 20 Metern ab, seinen abgefälschten Ball kratzte FCS-Keeper
Michael Rechner noch aus dem Eck.
Die nächste Chance ergab sich erst bei einem Freistoß von Maik
Wagefeld, den Rechner nicht festhalten konnte, doch Beuchel und Heidrich
wurden im Nachsetzen abgeblockt (83.). Dann zeigte Neubert, dass er aus zwei
Möglichkeiten auch mal zwei Torte machen kann: Langens Flanke köpfte
Jovanovic vor dem Tor zurück und der Cottbuser nickte zum alles
entscheidenden 2:0 ein (85.).
JOL/eb
© Dresdner neueste Nachrichten
Dynamo folgt Plauen ins Finale
Fußball-Regionalligist Dynamo Dresden und Oberligist VFC Plauen stehen
im Endspiel um den Sachsen-Pokal. Als zweiter Finalist qualifizierte sich
am Mittwoch Dynamo mit einem 2:0-Erfolg gegen Liga-Konkurrent FC Sachsen
Leipzig. Bereits am 28. Februar war Plauen durch ein 1:0 gegen Dresden 06
ins Finale eingezogen.
Höhepunkte nur die beiden Neubert-Tore
In einer insgesamt sehr schwachen Partie auf matschigem Boden sorgte Neubert
mit seinen beiden Toren für seltene Höhepunkte. Der Dresdner
Stürmer brachte sein Team schon zeitig in Führung: Nach
Heidrich-Einwurf und Langen-Flanke stand er schon in der 8. Minute goldrichtig
- FCS-Schlussmann Rechner hatte keine Chance. Auf das zweite Tor mussten
die Zuschauer 78 Spielminuten ohne große Möglichkeiten warten.
Beim 2:0 verwertete Neubert die Vorarbeit von Jovanovic, der seinen
Stürmer-Kollegen perfekt im Fünf-Meter-Raum bediente. Wenig
Nenneswertes aus der Zwischenzeit: Kurz nach der Halbzeit setzte sich der
Leipziger Kujat im Strafraum durch, sein Schuss ging aber ans Außennetz
(51.). Für Dynamo hatte Jovanovic eine weitere Möglichkeit, als
er einen Abpraller nach Wagefeld-Freistoß nicht verwerten konnte (83.).
Sonst viel Leerlauf im Dresdner Harbig-Stadion.
Für Bittermann ist die Saison wohl vorbei
Dynamo erkaufte sich den Sieg zudem schwer und mit Ausfällen von zwei
Abwehrspielern: Für Bittermann dürfte die Saison vorbei sein, er
trat ohne gegnerische Einwirkung in den Rasen und zog sich eine schwere
Achillessehnenverletzung zu (41.). Weiß verletzte sich ebenfalls ohne
Zutun eines Gegenspielers, er musste mit Bänderverletzung im Knie vorzeitig
vom Feld (13.): "Es ist bitter für uns, dass wir zwei wichtige Spieler
durch so unglückliche Verletzungen ersetzen müssen", so Dynamo-Coach
Franke: "Vor allem Bittermann mit seiner Routine wird uns sehr fehlen."
Pleß: "Lediglich versäumt, Chancen zu nutzen"
Der Dresdner Trainer wartete auch mit Kritik für sein Team auf: "Jeder
hat gesehen, dass das hier heute ein heiß umkämpftes Pokalspiel
war. Leider haben wir es verpasst, nach der frühen Führung mehr
spielerische Akzente zu setzen."
Sein Leipziger Kollege auf der Trainerbank, Harry Pleß, hat auch kein
schönes Spiel gesehen. Für ihn stimmte aber die kämpferische
Einstellung seiner Elf: "Wie schon im vergangenen Punktspiel (0:1 gegen
BVB-Amateure) stehen wir auch heute wieder mit leeren Händen da, weil
wir in den entscheidenden Zonen Fehler gemacht haben. Kämpferisch kann
ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat lediglich versäumt,
die wenigen Chancen zu nutzen."
© www.mdr.de
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