FC Sachsen: Claudia Hessel, Susanne Herzfeld
(Franziska Worbs), Michaela Einert, Nadja Nowak (Linda Legeit), Carolin
Früh, Conny Dietze, Olivia Rhöse (Antonia Rusetzki), Anja
Hädrich
Tore: Olivia Rhöse (2x), Carolin Früh (2x)
|
Spielbericht:
Vorentscheidung in der Meisterschaft!!?
Ein kleines Fragezeichen bleibt noch, aber nach diesem fulminanten 4:1 über
Verfolger Lok Engelsdorf ist den Sachsen-Frauen mit sieben Punkten Vorsprung
vier Spieltage vor Saisonschluss der Meistertitel wohl nicht mehr zu nehmen.
Die "doppelte Oli" in der ersten, die "doppelte Caro" in der zweiten Halbzeit,
eine überragende Anja sowie die insgesamt ganz starke Mannschaftsleistung
waren in diesem Spitzenspiel entscheidend für den letztlich souveränen
und nie wirklich gefährdeten Heimsieg des Chemie-Teams.
Doch der Reihe nach: Von Trainer Ulm in der vergangenen Woche mit speziellem
Zweikampf- und Ausdauertraining physisch bestens vorbereitet, gingen die
FCS-Frauen im Gegensatz zum leichten Durchhänger am vorigen Spieltag
dieses Mal auch mental von Anfang an konzentriert und hellwach zu Werke.
Was die Grün-Weißen hier über die gesamte Spielzeit auf den
Rasen zauberten, war die in Leutzscher Kreisen schon fast sprichwörtliche
"konzentrierte Freude am aggressiven und organisierten Spiel" in Reinkultur
- Wolfgang Frank hätte geweint vor Glück.
In der Defensive machten vor allem Nadja und Michi ein prima Spiel, ließen
den Lok-Stürmerinnen so gut wie keinen Stich. Im Angriff hatten sich
Caro und Anja gesucht und gefunden, verblüfften ihre Gegenspielerinnen
ein ums andere Mal mit ihren harmonischen Kombinationen. Besonders Anja spielte
die Gäste-Abwehr immer wieder schwindlig, scheiterte mehrmals nur knapp
an der guten Engelsdorfer Torfrau.
Anjas Schusspech sollte den Engelsdorfern jedoch wenig nützen. Denn
es zeigte sich in dieser Partie einmal mehr, was in dieser Saison die große
Stärke des Chemie-Teams ausmacht: die Unberechenbarkeit, dass im Prinzip
von jeder Position Torgefahr ausgeht. Als sich nämlich die
Lok-Verteidigerinnen schon langsam auf das grün-weiße Sturmduo
eingestellt hatten, besorgte eben einfach "Laufwunder" Oli, die sich zwar
nicht gern bewegt, aber wenn's drauf ankommt richtig steht, die Tore: Ziemlich
vernachlässigt von der Engelsdorfer Hintermannschaft konnte sie
zunächst einen verunglückten Abstoß der Gäste abfangen
und aus kurzer Entfernung zum 1:0 verwandeln. Nicht viel später schaltete
sie nach einem zu kurz abgewehrten Anja-Schuss am schnellsten und jagte den
Abpraller aus dem Hintergrund unhaltbar ins rechte untere Eck.
Nach diesem Doppelschlag waren die Chemikerinnen natürlich völlig
aus dem Häuschen - doch die Freude währte nur kurz: Fast unmittelbar
nach dem 2:0 geriet ein Einwurf für Chemie unfreiwillig zur Vorlage
für die Engelsdorfer. Irgendwie kam der Ball hoch in den Strafraum der
Leutzscherinnen. Die - wegen des Einwurf weit aufgerückt - konnten nicht
klären, so dass Lok-Torjägerin Dorit das runde Leder aus dem Gewusel
an Claudia vorbei ins Tor stochern konnte - nur noch 2:1.
Engelsdorf nun mit neuem Elan, setzte den kurzzeitig geschockten
Tabellenführer sofort weiter unter Druck. Doch abgesehen von einer
aufregenden Situation, als abermals aus einem Strafraumgewühl ein Schuss
nur knapp an Claudias Gehäuse vorbeiging, hatte sich die Leutzscher
Hintermannschaft schnell gefangen und das Spiel bis zur Pause wieder sicher
im Griff.
In der zweiten Hälfte die Sachsen-Frauen weiter am Drücker, klar
feldüberlegen - nur die endgültige Spielentscheidung ließ
noch auf sich warten. Dem Warten ein Ende setzte dann Caro - ebenfalls mit
einem Doppelschlag: Erst nutzte sie einen Fehler der Lok-Torfrau, schoss
den Ball in typischer "Schlenkerbein"-Manier locker zum 3:1 ein. Etwa zehn
Minuten vor Schluss verwandelte sie dann mit unnachahmlicher
"Schlenkerzopf"-Kopfballtechnik eine Nadja-Ecke und besiegelte so den
4:1-Endstand.
Was danach kam, war nur noch grün-weißer Meisterjubel: Der
Chemie-Schlachtruf hallte durch den AKS, Fans und Mannschaft machten die
berühmte "Sieger-Welle" und auch die obligatorische Sektdusche in der
Kabine durfte natürlich nicht fehlen - man musste ja schon mal üben
für die richtige Meisterfeier.
Bis dahin stehen allerdings noch vier Spiele aus, in denen die Sachsen-Frauen
natürlich auch unbedingt als Sieger vom Platz gehen wollen.
Nicht zu vergessen der Pokalwettbewerb: Dort trifft das Sachsen-Team am 4.Mai
auswärts erneut auf Lok Engelsdorf, das mit Sicherheit alles daran setzen
wird, den Grün-Weißen nach Hallenmeisterschaft und Meisterschaft
nicht auch noch den dritten Titel überlassen zu müssen ...
 |