Spielberichte:

Regionalliga Nord - Spieljahr 2003/04

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Sonnabend, den 25. Oktober 2003, 14:00 Uhr - 13. Spieltag:

1. FC Dynamo Dresden

FC Sachsen Leipzig

Endergebnis

1 (0)

:

0 (0)

Torschützen

1:0 René Beuchel (59.)
-

Spielstatistik

Schiedsrichter:  Jürgen Aust (Köln)
Zuschauer: 8.700
Spielstätte: Rudolf-Harbig-Stadion, Dresden

Aufstellungen

Trainer: Christoph Franke
Ignjac Kresic
Dexter Langen
Volker Oppitz
Levente Csik
Daniel Ziebig
Christian Fröhlich
Maik Wagefeld
René Beuchel (89. Lars Heller)
Ranisav Jovanovic
Steffen Heidrich (64. Ronny Scholze)
Thomas Neubert (80. Sven Ratke)
 
Trainer: Harry Pleß
Michael Rechner
David Bergner
Tobias Friedrich
Tom Geißler (82. René Stark)
Ronny Thielemann
Piet Schönberg
Heiko Cramer (66. Nico Kanitz)
Danny Bach
Ronny Kujat (62. Petr Nemec)
Mark Zimmermann
Denis Koslov

Spielbericht

Verdient verloren - 0:1 bei Dynamo Dresden

Chemie hat aus den letzten drei spielen sieben Punkte geholt, bei Dynamo sollten weitere folgen. Doch am Ende standen null Punkte zu Buche. Dabei hätte Chemie fast sogar in Führung gehen können. Denis Koslov föllig freistehend vor Torwart Kresic traf aber aus sieben Metern nur den Pfosten. Mehr war aber von Chemie nicht zu sehen. Dynamo kam immer besser ins Spiel, ohne aber für Gefahr für das Rechner-tor zu sorgen. Bis zur 44. Minute als Neubert den Pfosten traf und Rechner den Ball im Nachschuss parieren konnte. Damit ging es in die Kabinen und Chemie konnte mit den Ergebnis zufrieden sein.
Aus den Kabinen kam Dynamo besser als Chemie. Man merkte bei den Gastgebern das Sie dieses Sachsen-Derby gewinnen wollten. Nach einer Stunde fiel dann auch der verdiente Führungstreffer. René Beuchel stand völlig freistehend vor den herrauseilenden Rechner und hob den Ball ins lerre Tor. Zu erwähnen sei noch das Tobias Friedrich das abseits von Beuchel aufhob, weil Tobias eine Schlafeinlage einlegte. Nun musste es Bange werden um Chemie den die Gastgeber drückten auf das zweite Tor. Doch mit Glück fiel kein weiterer Dynamo-Treffer. Von den Leutzschern kam nicht viel, zu erwähnen ist nur eine Möglichkeit von Geißler, dieser aber den Ball nicht unter Kontrolle brachte. Ansonsten kam von den Chemie-Spielern nicht viel. Die Gastgeber ihrerseits vergaben auch ihre Chancen und damit blieb es beim 1.0 womit Chemie noch gut bedient war. Für das nächste Spiel gegen den Spitzenreiter Wuppertaler SV muss unbedingt eine Steigerung her damit die Punkte in Leutzsch bleiben.
rogo79

weitere Spielberichte

Knapp, aber verdient: Dynamo schlägt schwachen FC Sachsen

Dresden/Leipzig. "Sport im Osten"-Moderator Michael Drevenstedt pflanzte die rosige Zukunft, 2006 soll Liga 2 erreicht sein, in die unfreundliche Gegenwart: "Der FCSachsen steht auf einem Aufstiegsplatz!", lag der TV-Mann im Anschluss an den Spielbericht aus Dresden um dreizehn Plätze und Punkte daneben. Am Sonnabend wurden die Leutzscher auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, das 0:1 (0:0) bei Dynamo Dresden fiel knapp, aber alles andere als unglücklich aus. An einem Tag, an dem gar nix lief, war logisch, dass Kiel und der HSV punkten und den Leutzschern Abstiegsplatz 16 zuweisen ...
"Wir haben verdient verloren. Wenn man in 90 Minuten nur ein, zwei Chancen hat, darf man sich nicht beschweren", meinte Libero David Bergner. "Das war eine unserer schwächsten Auswärtsleistungen", schloss sich Manager Uwe Thomas an. "Wir waren nicht spritzig, standen nicht kompakt und haben viele, viele Fehler gemacht", resümierte Chefcoach Harry Pleß. Womit das erstaunlich unaufgeregte Sachsen-Derby treffend beschrieben war. Dresden geriet nur zweimal in Verlegenheit. In der 7. Minute traf Ex-Dynamo Denis Koslov den rechten Außenpfosten - die Entstehung erinnerte frappierend an Koslovs 1:0 gegen Braunschweig. 20 Minuten vorm Ende tauchte Tom Geißler vorm Tor auf, brachte das Leder aber nicht unter Kontrolle.
Eine bezeichnende Szene für den Techniker, dem wenig gelang. Das ging übrigens allen offensiv ausgerichteten Sachsen-Profis so. Mark Zimmermann war nicht zu sehen, Ronny Kujat tauchte nie auf, Koslov nach seiner Großchance unter, Regisseur Heiko Cramer hatte seinen Taktstock verlegt. Mit zunehmender Dauer beschränkte sich das Gäste-Spiel nach vorne auf weite Schläge - die von böigen Winden verweht wurden. Den Gastgebern genügte eine durchschnittliche Partie, mehr gewonnene Duelle und ein Törchen für "in der Summe verdiente" (Coach Christoph Franke) drei Punkte.
Dem Treffer ging eine "Fehlerkette" (Pleß) voraus. Nach einer Dynamo-Ecke und Rückpassorgie an die Mittellinie passte Levente Csik das Leder in den Rücken der auf- und entrückten Sachsen-Abwehr. René Beuchel stand urplötzlich frei im 16er. Weit und breit kein Abwehrbein. Lediglich Keeper Michael Rechner stand da, wie bestellt und nicht abgeholt, gleichsam nackt im Wind, chancenlos. Lupfer, 1:0 (59.), das war's. Dynamo steht jetzt fast da, wo Herr Drevenstedt den FC Sachsen wähnt. Zum Aufstiegsplatz fehlen zwei Punkte.
Themawechsel: Es gibt Zoff rund ums morgige Leutzscher Pokalspiel. Mangels Flutlicht wollte der FCSachsen die Heimpartie gegen den CFC im Eilenburger Ilburg-Stadion (19 Uhr) austragen. Bei der Platzbesichtigung wurden die Leutzscher instruiert, einen 70-köpfigen Ordnungsdienst anzukarren. "Dann legen wir ja drauf", so Manager Uwe Thomas, der sich sofort um Rückverlegung nach Leutzsch bemühte. Der CFC lehnte ab, brillierte stattdessen mit diesem Vorschlag: "Lasst uns Dienstag-Abend in Probstheida spielen - die haben FlutlichtF..." Gestern einigten sich die Beteiligten auf diese Variante: Anpfiff ist um 19 Uhr. In Eilenburg. Die Sachsen müssen "nur" 20 Ordnungskräfte bezahlen, hoffen auf eine kostenneutrale Achtelfinal-Runde und sind heiß aufs weltfremde Chemnitz. Thomas: "Das Entgegenkommen des CFC motiviert ungemeinF..."
G. Schäfer
© Leipziger Volkszeitung

Das war Schlaffi-Fußball!

FC Sachsen verliert 0:1 bei Dynamo - erste Pleite für Pleß

Irgendwann mußte es ja so kommen. Bitter aber, daß der FC Sachsen ausgerechnet im Sachsen-Derby bei Dynamo Dresden die erste Pleite unter Trainer Harry Pleß kassierte: 0:1 vor 8.700 Fans. Die Leutzscher damit wieder auf einem Abstiegsplatz.
Und die Niederlage war verdient! Weil vom Selbstvertrauen ( zuletzt drei Spiele in Folge ungeschlagen ) nix zu sehen war. " Dynamo hat mehr als wir für den Sieg getan. Meine Jungs haben wohl gedacht, wir holen die Punkte im Vorbeigehen ", ärgerte sich Trainer Harry Pleß hinterher. Statt aggressivem Power-Kick boten die Leipziger nur Schlaffi-Fußball - ohne Ideen, ohne Biss und mit vielen Fehlern im Spiel nach vorn. Vor allem die Kreativzone ein Totalausfall. Regisseur Cramer wurde von Beuchel abgemeldet. Kujat sah rechts gegen Ziebig keinen Stich. Und auch Talent Tom Geißler war diesmal im linken Mittelfeld überfordert, gab zu: " Wir haben nie richtig ins Spiel gefunden, die Zweikämpfe nicht angenommen. " Und trotzdem hätte es noch mindestens zu einem Punkt reichen müssen...
... wenn Torjäger Denis Koslov nach sieben Minuten eine Bach-Flanke aus 09 m nicht an den rechten Pfosten, sondern ins rechte Toreck genagelt hätte. Koslov: " Eine Tausendprozentige. " Pleß: " Geht der rein, läuft das Spiel ganz anders. "
... wenn in der 57. Minute Ronny Kujat Gegenspieler Beuchel nicht laufen lassen hätte, so daß der die Kugel in aller Ruhe zum 1:0 einheben konnte. Pleß: " Der einzige Fehler. Sonst haben wir hinten super gestanden. "
... wenn Tom Geißler nach 70 Minuten mutterseelenallein vor Kresic die Kugel nicht vom Spann gehüpft wäre. Harry: " Im Training macht er den mit verbundenen Augen rein. "
Nicht zu verschweigen allerdings: Torwart Michael Rechner hatte Glück bei Neubert´s Pfosten-Knaller ( 44. ), rettete aber dann großartig gegen Fröhlich ( 45. ) und Wagefeld ( 67. ). Harry ehrlich: " Auch deshalb war der Dynamo-Sieg verdient. " Leider richtig...
Stefan Krause
© Bild-Leipzig

Das dynamische Duo

Beuchel erzielt Siegtor gegen Sachsen Leipzig / Wagefeld treibt Dresdner nach vorn

Dynamo Dresden liegt nach dem 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen Sachsen Leipzig nur vier Tore hinter einem Aufstiegsplatz. Den Treffer des Tages erzielte René Beuchel.
Abfangjäger, Staubsauger, Terrier – das sind die üblichen Beinamen für Spieler im defensiven Mittelfeld. Aber das dynamische Dresdner Duo René Beuchel und Maik Wagefeld wäre damit nicht treffend beschrieben. „Dynamo hat engagiert gespielt, mehr Zweikämpfe gewonnen und über 90 Minuten mehr getan, um das Spiel zu gewinnen“, resümierte Harry Pleß. Der Trainer des FC Sachsen Leipzig meinte zu Recht die gesamte Mannschaft, aber die beiden hatten sich beim 1:0-Erfolg der Gelb-Schwarzen sein Lob zweifellos besonders verdient. „Von ,Bauch‘ erwarte ich, weil er schon höherklassig gespielt hat, dass er die Mannschaft führt. ,Wage‘ hat in den vergangenen zwei Jahren eine richtig gute Entwicklung gemacht“, sagte Dynamo-Trainer Christoph Franke. Wagefeld sei einer, „der die Mannschaft immer wieder nach vorn treibt, auch wenn es mal nicht so gut läuft. Deshalb ist er unheimlich wichtig für uns.“
Wie wichtig René Beuchel für Dynamo ist, unterstrich der 30-Jährige mit seinem fünften Saisontor. Beim Stand von 1:1 nach Pfostenschüssen – die Stürmer Denis Koslov für Sachsen (7.) und Thomas Neubert kurz vor der Pause für Dynamo (44.) hatten nur Aluminium getroffen – sorgte er mit einem Lupfer für die Spielentscheidung. „Der Torhüter kam raus, und so war es die einfachste Lösung, den Ball direkt über ihn zu heben“, erklärte der (un)heimliche Torjäger. „Ich brauchte nicht mehr hinterher gucken, weil ich wusste, mit der Flugphase müsste es passen.“
Es passt auch zwischen ihm und Wagefeld. „Wenn der eine nach vorn geht, macht der andere hinten dicht“, meint „Bauch“. Trainer Franke will beide „unbedingt halten“, räumt aber ein: „Ob uns das gelingt, hängt wie immer von den Finanzen ab und nur wenige Prozent vom Herzen.“ Mit Beuchel werde Weihnachten gesprochen, Wagefeld liegt ein neues Angebot vor. „Ich habe ein gutes Verhältnis zu ihm und deshalb denke ich, dass wir für ihn der erste Ansprechpartner sind. Aber wenn er weiter so spielt, wird er für andere immer interessanter“, weiß Franke. Mit seinem Freistoß aus 20 Metern zehn Minuten vor Schluss hätte Wagefeld dem Trainer beinahe eine nervenaufreibende Schlussphase erspart, aber Sachsen-Torhüter Michael Rechner parierte glänzend.
Obwohl die ganz großen Chancen im umkämpften Derby die Ausnahme blieben, war Dynamo meist Herr im eigenen Haus. In der Tabelle fehlen nur vier Tore zu einem Aufstiegsplatz. Beuchels Augen blitzen bei dem Gedanken zwar, aber er bremst sich selbst: „Vergangene Saison lagen wir zur Winterpause auch nur zwei Punkte dahinter und sind im Frühjahr durch Verletzungspech und einige unglückliche Niederlagen zurückgefallen. Deswegen sagen wir: Wenn wir die letzten fünf, sechs Spiele noch oben stehen, ist vieles möglich.“
Sven Geisler
© Sächsische Zeitung

Was Koslov und Neubert nicht glückte, besorgte Beuchel

Dresden. "Wenn du das Ding reinmachst, wird es eklig für uns", war Dynamo-Coach Christoph Franke heilfroh, als er sich nach dem Abpfiff bei Denis Koslov für dessen Großzügigkeit "bedankte". Der bei den Schwarz-Gelben ausgemusterte und in Leipzig wiederauferstandene Torjäger war in der 7. Minute nahe dran gewesen, es dem Coach "heimzuzahlen". Wäre sein einziger, aber brandgefährlicher Torschuss da nicht an den Pfosten geklatscht, dann wäre Dynamos imponierende Heimserie (sechs Siege, ein Remis) am Sonnabend vielleicht beendet worden. So aber avancierte ein anderer zum Helden des Tages: René Beuchel traf nach dem Wechsel aus ähnlicher Position zum 1:0-Sieg der Dynamos über den FCSachsen.
8700 Zuschauer (darunter ca. 1500 aus Leipzig) sahen eine über weite Strecken einseitige Partie, denn mit Koslovs Knaller hatten die Leutzscher Gäste ihr Pulver schon verschossen. Dynamo, wie erwartet mit Langen und Fröhlich auf der rechten Seite und Neubert wieder im Sturmzentrum, übernahm die Initiative: "Wir haben versucht, Druck aufzubauen, aber nicht mit dem letzten Risiko eingedenk der Gefährlichkeit von Denis", beschrieb Franke die erste Halbzeit. Im Mittelfeld war man klar Herr im eigenen Hause, doch gelungene Anspiele und Vorstöße in die Spitze waren eher selten. Torchancen logischerweise auch: Ranisav Jovanovic versuchte es einmal mit einer Einzelaktion über links, verzog aber (9.), Thomas Neubert glich nach Ablage von Jovanovic aus acht Metern nach Pfostenschüssen aus, und Christian Fröhlich scheiterte im Nachsetzen an Sachsen-Keeper Rechner (45.).
Beuchels "goldenes" Tor fiel nach knapp einer Stunde, als der starke Koslov-Bewacher Levente Csik vom Mittelkreis aus auf Beuchels Zuruf "Jetzt!" präzise die herausrückende Sachsen-Abwehr überspielte und der durchgebrochene "Bauch" Rechner mit einem lässigen Heber überlistete (59.). "Der stand am Elfmeterpunkt, da war das die einzige Möglichkeit", behielt der ehemalige Bundesligaprofi die Übersicht. Der Mann für die Überraschungsmomente aus der zweiten Reihe hängte mit seinem fünften Saisontreffer intern die komplette Stürmergarde ab und kann nun guten Mutes in die anstehenden Vertragsverhandlungen mit der Vereinsführung gehen. Laut Trainer sollen die in seinem Fall zu Weihnachten abgeschlossen werden. Aufsichtsratsvize Peter Tauber bestätigte: "Ja, wir wollen mitBeuchel verlängern." Das möchte man auch unbedingt mit Maik Wagefeld, der heiß von höherklassigen Klubs umworben ist und auch am Sonnabend sehr solide spielte. Von Sachsens Spielmacher Heiko Cramer war überhaupt nichts zu sehen.
Leipzigs-Coach Harry Pleß bemerkte noch weitere Ausfälle, wechselte nicht nur den Kapitän, sondern auch Aufstiegsheld Ronny Kujat (hatte gegen Daniel Ziebig einen schweren Stand) früh aus. In der Pressekonferenz redete Pleß Klartext: "Dresden hat verdient gewonnen. Sie haben engagiert gespielt, mehr Zweikämpfe gewonnen. Das ist wirklich eine Mannschaft, die bis zum Ende um den Aufstieg mitspielt."
Die Frage, wie das weiter zu bewerkstelligen ist, beantwortete René Beuchel kurz und bündig: "Auswärts fehlt uns mal ein ,Dreier'!" Schon in Köln (Freitag) soll es soweit sein. Und was können die Leutzscher für sich und die sächsischen Landsleute tun? Zu Hause MitaufsteigerWuppertal abkochen! Wenn man Goalgetter Koslovs fester Überzeugung ("Von zehn solchen Dingern mache ich neun rein") Glauben schenkt, dann trifft der Russe im nächsten Spiel wieder ins Netz. Neuerliche Dankesgrüße von der Elbe sind ihm dafür jetzt schon gewiss.
Jochen Leimert
© Dresdner Neuste Nachrichten

Erfolgsserie des FC Sachsen Leipzig bei Dynamo Dresden gerissen

Glück hat am Ende nur der Tüchtige, heißt es. Demnach war der FC Sachsen Leipzig gestern bei Dynamo Dresden nicht tüchtig genug. Denn am Ende des Regionalliga-Sachsen-Derbys stand für die Leutzscher eine 0:1-Niederlage und damit das Ende der Mini-Erfolgsserie unter dem neuen Trainer Harry Pleß mit zwei Siege, ein Unentschieden. FCS-Stürmer Denis Koslov, der vor der Saison von Dynamo Dresden nach Leutzsch wechselte, war gegen die Gelb-Schwarzen ganz besonders motiviert. Schon in der siebten Minute hätte der Russe ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber bereits seinen zehnten Saisontreffer im FC-Sachsen-Trikot erzielen können. Doch sein scharfer Schuss aus Nahdistanz klatschte nur an den Pfosten. Das war allerdings auch die einzige Chance des Leutzscher Top-Torschützen in den gesamten 90 Minuten. "Wenn er den rein gemacht hätte, wären wir wohl in Bedrängnis geraten," gab Dresdens Trainer Christoph Franke nach der Partie zu.
Zu Beginn des Spiels schenkten sich beide Mannschaften nichts und es entwickelte sich das von allen erwartete rassige Sachsen-Derby, in der sich die Dresdner optisch leicht überlegen zeigten. Doch bis auf einen Schuss des starken Ranislav Jovanovic sprang zu Beginn der Partie auch auf Dresdner Seite nicht viel heraus, was vor allem ein Verdienst der bis dahin ganz sicher stehenden Gäste-Abwehr war. Erst als Thomas Neubert Sekunden vor dem Halbzeitpfiff im Strafraum zum Schuss kam, stockte den Leutzscher Verantwortlichen und Spielern sowie den zahlreichen mitgereisten Fans gleichermaßen der Atem: Doch der Dynamo-Stürmer traf nur den Pfosten und glich damit in der Kategorie "Metall-Treffer" zum 1:1 aus. Nochmal Glück gehabt, denn so blieb es zur Halbzeit beim 0:0 - nach Toren! In der 59. Minute half aber auch das Bangen auf der Leutzscher Bank nichts mehr. Der bundesligaerfahrene Rene Beuchel nahm eine Flanke von Levente Csik auf und hob den Ball geschickt über den zu weit vor seinem Kasten stehenden FCS-Keeper Michael Rechner ins Tor. Wieder war die "Null" futsch. Damit wartet der FC Sachsen in dieser Saison weiter auf das erste Spiel ohne Gegentor. Trotz aller Bemühungen in der Folgezeit wenigstens doch noch einen Punkt aus dem Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion mitzunehmen gingen die Leutzscher am Ende leer aus. Auch der eingewechselte Nico Kanitz - mit seinem Last-Minute-Tor beim Sieg gegen St. Pauli noch der "Matchwinner" - fand am Ende keine Lücke mehr in der starken Dynamo-Abwehr. "Wir haben zu wenig für's Spiel getan und sind durch einen individuellen Fehler auf die Verliererstraße geraten" bilanzierte Trainer Harry Pleß nach der Partie.
Und bereits am kommenden Dienstag (19.00 Uhr) wartet in der zweiten Runde des ODDSET-Pokals mit dem Chemnitzer FC ein weiterer starker sächsischer Regionalligist auf den FC Sachsen Leipzig. Aufgrund der in Leutzsch fehlenden Flutlichtanlage, wird die Partie im Eilenburger Illburgstadion ausgetragen. Gegen die vom Ex-Leutzscher Frank Rhode trainierten "Himmelblauen" hat das Team von Harry Pleß die Chance, sich für die 0:2-Niederlage zum Auftakt der Saison zu revanchieren. "Wenn man, wie wir, den Pokal gewinnen will, müssen wir auch Chemnitz schlagen", so FCS-Manager Uwe Thomas: "Nichts ist unmöglich!"
Andreas Wendt
© Sachsen-Sonntag

Dresden mit Glück des Tüchtigen

Dynamo Dresden hat das Sachsen-Derby gegen den FC Sachsen mit 1:0 gewonnen. Beide Teams spielten engagiert, neutralisierten sich aber über weite Strecken der Partie. Leipzig tat nach dem Rückstand letztendlich zu wenig, um noch die Wende zu schaffen.

Zwei Pfosten-Treffer

Die Partie begann sehr flott. Vor allem im Mittelfeld war viel Bewegung. Der FC Sachsen wäre dabei fast in Führung gegangen, doch Koslov (7.) traf nur den Pfosten. Auf der anderen Seite scheiterte Neubert (44.) an der Torbegrenzung. Dazwischen war zeitweise Langeweile ins Spiel eingekehrt. Das lag nicht zuletzt an den sehr agilen Abwehrreihen, die die gegnerischen Stürmer sehr genau markierten.
Die zweite Hälfte begann wieder interessanter. Leipzig verlegte sich aufs Kontern. Das Tor des Tages war aber quasi ein Konter der Gastgeber. Czik bediente mit einem weiten Pass aus der Abwehr Beuchel, der den Ball über den zu weit draußen stehenden Rechner ins Tor schoss. Danach spielte Dynamo sicherer und kontrollierte die Partie. Bei den Leipzigern vermisste man nach dem Rückstand ein durch die Mannschaft gehenden Ruck.

Trainerstimmen

Harry Pleß (Leipzig): "Die Dresdner haben verdient gewonnen, weil sie engagierter gespielt und mehr Zweikämpfe gewonnen haben. Wir haben zu wenig fürs Spiel getan und sind durch einen individuellen Fehler auf die Verliererstraße geraten. Jetzt müssen wir gegen Wuppertal bedeutend mehr tun, um nicht wieder in den Tabellenkeller zu rutschen."
Christoph Franke (Dynamo): "Ein Glück, dass uns der einzige Abwehrschnitzer nicht in Rückstand gebracht hat. Ansonsten haben wir konzentriert gespielt, von Beginn an Druck gemacht und in der zweiten Halbzeit sogar noch zugelegt. Allerdings verpassten wir es, nach dem Führungstreffer ruhiger und besonnen zu spielen. So habe ich bis zum Schlusspfiff Angst gehabt, dass der Ausgleich fällt."

© www.mdr.de

1. FC Dynamo Dresden - FC Sachsen Leipzig 1:0

Selten gingen die Meinungen über ein Spiel so weit auseinander, wie es bei diesem Spiel der Fall war. Vom Extrem, dass wenn Sachsen mit der Koslov-Chance in der Anfangszeit hätte das Spiel an sich reißen können und dann Dynamo keine Chance gehabt hätte, bis hin zur überschwänglich verkündeten vollen Überlegenheit unserer Schwarz-Gelben über den gesamten Spielverlauf hinweg, reichte die Palette der Spieleinschätzungen. Eins war es auf alle Fälle nicht – langweilig. Am Anfang war es schon wegen der Sing-Duelle zwischen den 1.500 Sachsen und unseren von M-K gut gefüllten sangesfreudigen Rängen unterhaltend. Auch die Choreos waren wieder mal vom Feinsten, auch wenn die Chemiker ihrerseits nicht mithalten konnten, weil schon zu Beginn der raue Wind des Harbig-Stadions noch vor der Entfaltung ihrer mitgebrachten Transparente diese in Streifen auseinanderpustete. Selbst der heutige Co-Stadionsprecher Ralf Moeller – wohnhaft in Hollywood und seines Zeichens Hauptdarsteller im mit 5 Oskars bedachten Film „Gladiator“ – hätte mit seinen 1.97 Meter Körperhöhe und 120 Kilo Muskeln den Leipzigern hier nicht helfen können. (Dank dem Sponsor – einer Immobilienfirma eines Fußballverrückten in Dresden) Die Leipziger hätten aber schon an unserer Heimbilanz sehen können, dass im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion schon so manche Träume weggefegt wurden. Was mit dem Transparent so einfach ging, sollte sich auf dem Platz erst einmal als schwerer erweisen. Das Spiel begann zunächst ausgeglichen und ging munter hin und her. Keine Mannschaft konnte sich erhebliche Feldvorteile verschaffen. Gleich in der 3. Minute konnte Thomas Neubert sich in Szene setzen und nach einem Abwehrfehler der Leipziger den Ball in Richtung Tor befördern. Es war aber halt nur die Richtung und der Ball verfehlte das Tor um einige Meter. Faktisch im Gegenzug zeigte auf Leipziger Seite Ex-Dynamo Denis Koslov seine ihm aus Dresdner Sicht vor der Saison nicht zugetrauten Torgefährlichkeit. Dieser stand frei vor Ignjac Kresic, traf aber nur den Pfosten. So behielt er auch nach dieser Szene bei Dynamo den Status eines Publikumslieblings. Das Spiel war zwar ausgeglichen, doch die Leutzscher hatten mehr Spielanteile im Mittelfeld. Dynamo konnte aber in dieser Phase mehrmals gefährlich kontern. Jovanovic hatte gleich mehrmals Möglichkeiten vor dem Tor, schoss aber entweder vorbei, oder etwas zu hoch. Gegen Ende der 1. Halbzeit wurde es dann wieder richtig munter. Dynamo machte nun mächtig Druck und man sah, dass man sich die Trainerpredigt in der Halbzeitpause lieber mit einem Tor Vorsprung anhören wollte. In der 41. Minute setzt sich wiederum sehr fleißige Jovanovic durch. Der Ball fliegt nach einem Pressschlag mit einem Leipziger Abwehrspieler in Richtung Sachsen-Tor. Jovanovic erkämpft sich erneut den Ball, flank auf Neubert, der den Ball nur um Millimeter verpasst. Zwei Minuten später wieder Jovanovic, Flanke auf Neubert – und – Pfosten. Der Ball ist noch heiß und kommt als Abpraller zurück zu Fröhlich. Christian Fröhlich zieht mit aller Wucht auf das Tor, findet aber im unsicheren Leipziger Keeper Rechner diesmal seinen Meister. Mit dem Fazit zur Halbzeitpause hielten sich alle zurück, denn auch wenn Dynamo zum Ende der ersten Halbzeit die Spielbestimmende Mannschaft war, war hier noch keine Überlegenheit zu erkennen, die unbedingt auf einen Sieg der Dynamos hindeutete. In der 2. Halbzeit – schon fast traditionell Dynamos stärkste Zeit – wurden die Leipziger weiter unter Druck gesetzt und förmlich in ihren Strafraum eingezwängt. Der in der ersten Halbzeit vorsichtige und noch auf Sicherheit spielende Dexter Langen wurde mutiger und immer offensiver. Auch wenn er nun durch den Ausfall von Torsten Bittermann auf die linke Seite in der Viererkette wechseln musste, konnte er gerade in dieser Zeit immer wieder gefährliche Akzente nach vorn in die Spitze setzen. Dann nun endlich das Tor in der 59. Minute. Eine verunglückte Ecke landete beim im Rückraum lauernden Levente Csik, der folgend eine Bogenlampe in Richtung Strafraum schlug. Rene Beuchel war einen Meter vor dem herauseilenden Sachsen Keeper am Ball und lupfte in bester Ballettmanier den Ball mit der Zehenspitze über den ins leere greifenden Tormann zum Dynamo-Führungstreffer in den Kasten. Dynamo machte weiter Druck, konnte sich aber in der Folgezeit keine wesentlichen Großchancen mehr erarbeiten. Das bewog aber die Sachsen noch einmal alles zu versuchen. Nach zwei Siegen in Folge und dem Blick auf die rettende Tabellenmitte, versuchten nun Koslov und Co zumindest ein Pünktchen zu retten. Dynamo verteidigte überlegt und ruhig und konterte im eigenen Stadion. Das Spiel wurde zum Ende noch härter, aber nie unfair. Auch wenn sich Beuchel noch eine Prellung an der Schulter zuzog, wurde das Spiel von beiden Seiten sauber zu Ende geführt. Schluss und Sieg.
Fazit: Dynamo gewinnt verdient mit 1:0 gegen die Chemiker aus Leipzig und macht es sich bis zum Freitagspiel in Köln erst einmal auf dem 4. Tabellenplatz gemütlich. Mit Köln steht am Freitag wieder mal eine ungeliebte Amateurmannschaft als Gegner auf dem Plan. Nach zwei Kölner Niederlagen in Folge, wird man sich zuhause in Köln einiges für das Spiel gegen Dynamo vorgenommen haben. Antreten wird dann aber wieder Torsten Bittermann in der Verteidigung, Steffen Heidrich wegen der 5. Gelben Karte dann eher nicht.
© www.dynamo-dresden.de

Ansetzungen 13. Spieltag:

Fr.  24.10.03 - 19:30 KSV Holstein Kiel - SC Paderborn 07 1:1 (0:0)
Fr.  24.10.03 - 19:30 SC Rot-Weiß Essen - Chemnitzer FC 5:0 (3:0)
Fr.  24.10.03 - 19:30 FC St. Pauli Hamburg - 1. FC Köln Amateure 4:0 (1:0)
Fr.  24.10.03 - 20:00 SG Wattenscheid 09 - SV Werder Bremen Amateure 1:6 (0:4)
Sa. 25.10.03 - 14:00 SC Preußen Münster - KFC Uerdingen 05 1:1 (0:0)
Sa. 25.10.03 - 14:00 TSV Eintracht Braunschweig - VfR Neumünster 1:1 (0:0)
Sa. 25.10.03 - 14:00 Wuppertaler SV - Borussia Dortmund Amateure 1:1 (0:1)
Sa. 25.10.03 - 14:00 1. FC Dynamo Dresden - FC Sachsen Leipzig 1:0 (0:0)
So. 26.10.03 - 14:00 Hamburger SV Amateure - FC Schalke 04 Amateure 3:2 (2:1)

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