Den Prozess vorm Arbeitsgericht (Bild berichtete) hat er vom Hals. Und gleich
lässt es Ronny wieder krachen.
Zwei Tore beim 3:1 im Test gegen den Verbandsliga-Ersten Torgelow. Erst
verlängerte er eine Flanke von Canale mit dem Kopf (30.), dann traf
er nach einem Pass von Falk (64.). Denn dritten Treffer staubte Thielemann
ab (73.). Vorarbeit? Natürlich - Kujat. Ich bin einfach nur froh,
dass die ganze Scheiße vor Gericht vorbei ist, sprudelte es aus
ihm heraus. Goalgetter Koslov (fehlte verletzt/dickes Knie) wird sich
künftig warm anziehen müssen.
Was zudem auffiehl: Hinten vertraute Trainer Pleß einer Dreier-Abwehr
(Bergner, Friedrich, Neunaber). Die stand sicher. Das Gegentor (22.) - zehn
Meter abseits. Mindestens. Den 200 Fans wars egal.
Torgelower Fußballer unterliegen Sachsen Leipzig mit 1:3 - Trainer
Ehrke sieht Formsteigerung Torgelow (mas). Wenn Fußballtrainer ein
Spiel beschreiben, dann ist das meistens interessant, weil der Fachmann Dinge
sieht oder zu sehen glaubt, die dem Fan verborgen bleiben. Zuweilen kann
so eine Analyse aber auch ganz amüsant sein. Wie am Mittwochabend: Der
Torgelower SV Greif hatte gerade ein Vorbereitungsspiel gegen den
Regionalligisten FC Sachsen Leipzig mit 1:3 (1:1) verloren, und Gäste-Coach
Harry Pleß hob zur Betrachtung der 90 Minuten auf dem Heidesportplatz
an. "Ein 6:0 oder 7:0 für uns wäre möglich gewesen. Wäre
das frühe Gegentor nicht gefallen, das außerdem aus klarer
Abseitsposition erzielt wurde, wäre es wohl auch so gekommen", sagte
der Sachsen-Chef. Pleß, der früher einmal bei Lüneburg und
in der vergangenen Saison für den Traditionsverein Rot-Weiß Essen
in der dritthöchsten Liga im deutschen Fußball tätig war,
muss wohl so reden - Arroganz des Höherklassigen. Ein wenig
Realitätssinn hätte aber nicht geschadet, schließlich
kämpfen die Leipziger um den Verbleib in der Regionalliga.
Dreyer glänzt
Egal - die Torgelower boten gut 60 Minuten ein ansehnliches Spiel. Ein
Klassenunterschied war in dieser Phase vor den etwa 250 Zuschauern nicht
zu erkennen. Und so ging der Verbandsliga-Spitzenreiter auch nicht einmal
unverdient in Führung, als Karsten Eggert nach schöner Vorarbeit
von Matthias Martens traf (22. Min.). Zuvor besaßen bereits Alexander
Allert (2.) und René Thiel (15.) gute Möglichkeiten. Die Sachsen
durften ihre erste Chance nach 20 Minuten notieren: Canale scheiterte jedoch
am glänzend aufgelegten Greif-Torhüter Toralf Dreyer. Beim Ausgleich,
Oefele bugsierte den Ball ins eigene Netz (28.), war aber auch er machtlos.
Doppel-Chance verpasst
Auch nach dem Seitenwechsel spielten die Greifen frech mit. Und wer weiß,
was passiert wäre, wenn Eggert und Thiel die Doppel-Chance (47.) verwertet
hätten. So spielten die Leipziger allerdings in der Schlussphase ihre
physischen Vorteile konsequent aus. Erst schoss Kujat den Favoriten in Front
(65.), wenig später erhöhte Thielemann auf 3:1 (74.). "Uns hat
nachher die Kraft gefehlt, deshalb haben sich auch die Fehler in der Abwehr
gehäuft", meinte Greif-Trainer Eckard Ehrke nach dem Match gegen den
höherklassigen Rivalen. Insgesamt sei er aber zufrieden gewesen mit
dem Auftreten seiner Mannschaft. "Gegenüber den ersten beiden Testspielen
war es eine große Steigerung." Auch Sachsen-Coach Harry Pleß
sprach von einem gelungenen Test für seine Schützlinge: "Die Jungs
haben gezeigt, dass sie wollen." Für den Gastgeber hatte er dann auch
doch noch ein paar lobende Worte übrig. "Torgelow ist sehr spielstark,
das muss man schon zugeben", meinte er. Greif: Dreyer, Bernstein, Oefele,
Glandt, Thiel, Vorpahl (46. Kotula), Martens, Koziel, Allert, Eggert (65.
Schwerdtfeger ), Flejter. 22 Minuten den Führungstreffer für die
Greifen.