Freiberg: Vom Punkt in Runde 2
Am Mittwoch, kurz nach 20 Uhr, war es schon reichlich dunkel auf dem Platz
der Einheit. Das weiße Knäuel am Spielfeldrand war jedoch keinesfalls
zu übersehen und schon gar nicht zu überhören:
Überschwänglich feierten die BSC-Fußballer den hart
erkämpften 6:5 (1:0, 1:1)-Erfolg nach Verlängerung und
Elfmeterschießen gegen den FC Sachsen Leipzig II, mit dem die Freiberger
überraschend in die 2. Runde des Landespokals einzogen. Unglaublich,
Wahnsinn, super, sprudelte aus BSC-Kapitän René Creutz
heraus. Nach dem Rückstand hatte ich gedacht, dass es vorbei ist,
aber wir haben uns zurückgekämpft. Danielo Steinbach hatte
mit seinem 2:2 in der Verlängerung dafür gesorgt, dass es ins
Elfmeterschießen ging, wo Peter Hebert zum Matchwinner avancierte.
Zwei Elfer parierte der BSC-Torwart, während alle Freiberger souverän
verwandelten. Tilo Kiontke als letzter Schütze musste gar nicht mehr
ran. Als Datsch das 2:2 machte, wusste ich, dass ich meinen
Fehler wieder gut machen kann, strahlte Hebert, der das 1:2 auf seine
Kappe nahm. Wenn ich rauskomme, muss ich ihn kriegen, so der
Keeper. Vor dem Elfmeterschießen hab ich aber gewusst,
dass wir das Ding ziehen.
Insgesamt boten die BSC-Männer dem Favoriten aus der Messestadt einen
großen Kampf. Nachdem Gläsner früh scheiterte (6.), vollendete
Sascha Wildauer nach Vorarbeit von René Creutz und Kiontke überlegt
zum verdienten 1:0 (17.). Nach schöner Flanke des aufgerückten
Uhlig hatten Dienel, Creutz und Gläsner nacheinander sogar das 2:0 auf
dem Fuß. Sachsen hatte bis zur Pause nur eine klare Tormöglichkeit
(39./Kopfball Meißner). Auch nach dem Wechsel begann der BSC engagiert.
Nach und nach überließen die Gastgeber aber dem Landesligisten
das Zepter. Libero Hammermüller rückte nun nach vorn, und mit der
Einwechslung von Spielertrainer Hans-Jörg Leitzke bekamen die Gäste
Oberwasser.
Der langjährige DDR-Oberligaspieler (Chemie und Lok Leipzig) war gerade
zwei Minuten auf dem Platz, als er per Kopf zum 1:1 traf. Leipzig suchte
nun die Entscheidung, vor allem der 42-jährige Leitzke sorgte für
viel Gefahr. Der BSC stand in dieser Phase unter Druck, hätte die Partie
aber in den Schlussminuten für sich entscheiden können. Zunächst
traf der eingewechselte Dieske nur die Latte (87.), dann verzog Kiontke.
In der Verlängerung lieferten sich beide einen offenen Schlagabtausch,
wobei die Gäste besagte unglückliche Situation in der 102. Minute
zur Führung nutzten. Steinbach hatte bei zwei Schüssen Pech, ehe
er dann zehn Minuten vor Ultimo für den 2:2-Ausgleich sorgte. Im
dritten Anlauf hats zum Glück geklappt, strahlte der
Schütze, der am Ende fix und alle war, wie wohl alle Freiberger.
Eine Riesenleistung der gesamten Mannschaft, lobte BSC-Trainer
Udo Schmuck, der aber keinen seiner Schützlinge besonders hervorhob.
Alle zusammen haben sich den Erfolg wirklich verdient. Hochachtung,
wie das Team nach dem 1:2 zurückgekommen ist. - Jetzt wird
die Mütze mindestens bis Oktober weiter nicht gewaschen, schmunzelte
Andreas Gartner. Der Co-Trainer hat sein Basecap seit der 1. Runde des
vorjährigen Bezirkspokals in Burkhardtsdorf immer zu Pokalspielen auf.
Mal sehen, ob es dem BSC auch in Runde 2 gegen den Oberligisten Hoyerswerda
Glück bringt.
Steffen Bauer
© Freie Presse
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