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Spielberichte:

Oberliga Nordost, Staffel Süd - Spieljahr 2002/03

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Übersicht

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Sonnabend, den 5. April 2003, 14:00 Uhr - 26. Spieltag:

FC Sachsen Leipzig

FC Sachsen Leipzig

Endergebnis

0 (0)

:

3 (0)

Torschützen

-
0:1 Sebastian Hänsel (49.)
0:2 David Bergner (62.)
0:3 Ronny Kujat (84.)

Spielstatistik

Schiedsrichter: Frank Fleske (Schönow)
Zuschauer: 7.334
Spielstätte: Bruno-Plache-Stadion, Leipzig-Probstheida

Aufstellungen

Trainer: Detlef Schößler
Gunnar Grundmann
bis 85. Kevin Rienaß
 ab 85. Jörn Lenz
Torsten Jülich
Jens Werner
Peter Freund
Richard Baum
Olaf Renn
bis 62. Rock Embingou
 ab 62. Alexander Blessin
Frank Räbsch
Nicky Adler
bis 9. Mike Saldo
 ab 9. Branko Marcetic
 
Trainer: Jürgen Raab
Marco Eckstein
David Bergner
Radisa Radojicic
Tobias Friedrich
Frank Rietschel
Kevin Kittler
bis 60. Norman Struck
 ab 60. Roman Müller
Heiko Cramer
Tom Geißler
Sebastian Hänsel
bis 85. Ronny Kujat
 ab 85. Velibor Kopunovic

gelbe Karten

Peter Freund, Richard Baum

Kevin Kittler, Norman Struck

gelb-rote Karten

keine

 
keine

rote Karten

keine
 
keine

Spielbericht

3:0-DERBYSIEG!

Für Chemie ging es in diesen Ortsderby um viel. Nur ein Sieg ließ die Hoffnung auf den Staffelsieg weiter lodern. Dies gelang eindrucksvoll. Die erste Chance im Spiel hatten aber die Gastgeber, die aber geklärt wurde. Gleich im Gegenzug ging Hänsels Schuß knapp neben das Tor. Nach neun Minuten humpelte dann Sadlo ohne gegnerisches Einwirken vom Platz, womit der VfB nun ohne den torgefährlichen Stürmer auskommen musste. Ein Freistoß von Geißler ging knapp über das von Grundmann gehütete Tor. Nach 34 Minuten hatte der VfB dann die größte Chance im Spiel. Einen Freistoß bekamen die Grün-Weißen nicht aus den Strafraum und Jülich schoß den Ball übers Eckstein-Tor. Mehr passierte nicht mehr in der ersten Hälfte die in die Kategorie schwach einzustufen ist.  
Chemie kam dann wie verwandelt aus der Kabine. Nun wurde mehr nach vorne gespielt, wodurch die die Leutzscher zu Chancen kamen. In der 49. Minute flankt Kujat in den Fünf-Meter Raum auf Kittler der den Ball nicht richtig trifft, doch Hänsel schaltet am schnellsten und haut die Kugel zur Führung in die Maschen. Jetzt bestimmte Chemie das Spiel nach belieben. Das 0:2 fiel dann nach gut einer Stunde. Ein Freistoß von Müller konnte von der VfB-Abwehr nicht aus den Strafraum geschlagen werden so das Bergner per Kopf  ins lange Eck traf. Jetzt war die Gegenwehr der Probstheidaer endgültig gebrochen und Chemie konnte walten und schalten wie sie wollten. Die endgültige Entscheidung in der 84 Minute. Eine Hänsel-Ablage schob Kujat zum 0:3 ein. Es hätte für den VfB sogar noch schlimmer kommen können, doch auch in dieser Höhe geht der Sieg vollauf in Ordnung. Nun muss in der nächsten Woche gegen Jena nachgelegt werden, damit der Kampf um die Meisterschaft weiter spannend bleibt.
Erfreulich das es im Umfeld des Spieles diesmal alles ruhig blieb.
rogo79

weitere Spielberichte

Leutzscher bringen sich wieder ins Rennen um die Spitze

Leipzig. Vom Krampf zum Kampf und dann zum jederzeit verdienten Sieg. So könnte in einem Satz der Auftritt der Leutzscher im Ortsderby beschrieben werden. "Ich weiß nicht, weshalb wir so schwer in die Gänge kamen. Auch bei mir fehlte anfangs der richtige Biss", gab Ronny Kujat zu. Der torgefährliche Angreifer, ansonsten einer der effektiven Spieler im Sachsen-Team, brauchte lange, um sich in die richtigen Positionen zu bringen. "In Hälfte zwei hat dann wirklich jeder gesehen, dass es bei uns einen Ruck zu besserem gab. So konnte es ja auch nicht weiter gehen."
War es die Pausenpredigt von Trainer Jürgen Raab, die dazu verhalf, dass die Kujat und Co. plötzlich gefährlich wurden und den Gegner oft leicht ausspielen konnten? "Ich bin nicht laut geworden, habe aber eindringlich versucht, ihnen die Hektik auszureden", schildert Raab seine Pausenansprache. "Wir hatten bis dahin viel zu schnell nach vorn gespielt. Wenn es nicht läuft, muss eben auch einmal abgewartet werden."
Regisseur Heiko Cramer und Libero David Bergner bescheinigt er eine durchgängig gute Leistung. Kevin Kittler verurteilte den ansonsten gefährlichen Rock Embingou zur Wirkungslosigkeit und Tom Geißler wurde mit seinen Standards immer gefährlicher. Piet Schönbergs Ausfall (Infekt) machte sich also in dieser wichtigen Partie nicht gravierend bemerkbar.
Überraschend kam Norman Struck von Beginn an auf der linken Bahn für Roman Müller zum Zuge. Dort aber agierte er "etwas glücklos", wie es der Trainer vorsichtig ausdrückte. Blieb also wirkungslos. So kam es nicht überraschend, dass sich Müller nochmals in die Aktionen einschalten durfte und einige Impulse mit seiner Schnelligkeit geben konnte.
"Für uns ist jetzt noch alles drin", freute sich der Coach nach diesem wichtigen Auswärtssieg. Ab Dienstag will er die Mannschaft wieder in den richtigen Rhythmus bringen, um das Saisonziel zu erreichen. Sein Nahziel hat der FC Sachsen gepackt, bleibt nach dem Ortsderby in der Verfolgerspur von Jena im Kampf um den Spitzenplatz. Am Sonntag kommt es nun zum Top-Spiel, wenn die Thüringer im Kunze-Sportpark antreten. "Da müssen wir von Beginn an konzentriert sein. Eine solche schwache erste Halbzeit wie im Ortsderby darf uns dann nicht passieren", appelliert Raab schon jetzt an seine Aktiven.
Eberhard Schmiedel
© Leipziger Volkszeitung

FC Sachsen gewinnt beim VfB-Roulette

Leipzig. Mitte der zweiten Halbzeit wich die Spannung dem Entsetzen - und der erste VfB-Geldgeber zog frustriert von dannen. "Die Wertpapierdruckerei Leipzig ist nicht mehr Sponsor in Probstheida", ließ der Mann noch lautstark Präsidium und Medien wissen, "so darf man Spiele nicht herschenken."
Der inzwischen haushoch überlegene FC Sachsen hatte da gerade das 2:0 im Plache-Stadion erzielt, während die Gastgeber hilflos, harmlos und chancenlos ihrem Untergang entgegen stolperten. Schon vor dem Anpfiff rieben sich die 7334 Zuschauer wie alle Experten verwundert die Augen: Dörner-Nachfolger Detlef Schößler hatte gleich bei seinem Debüt im Stadtderby den großen Schnitt gewagt: Jörn Lenz und Alexander Blessin setzte er zunächst auf die Bank, Matthias Breitkreutz auf die Tribüne. Dafür liefen drei A-Jugendliche auf. Nicky Adler zeigte ordentliche Dribblings, Richard Baum und Kevin Rienaß aber waren wie auch der neue Abwehrchef Jens Werner hoffnungslos überfordert. Vor der Pause hielt das junge Team, das so noch nie zusammen gespielt hatte, in einer erschreckend schwachen Partie noch einigermaßen mit, besaß durch Torsten Jülich (25., freistehend drüber) sogar die Gelegenheit zur Führung.
Doch als die lange biederen Leutzscher aufdrehten, fiel der VfB, bei dem auch die erfahrenen Akteure abgrundtief enttäuschten, in sich zusammen: Sebastian Hänsel (49.), David Bergner (62.) und Ronny Kujat (84.) schossen den mehr als verdienten Sachsen-Sieg heraus. "Wir haben den Gegner laufen lassen und sind endlich so aufgetreten, wie ich mir das vorgestellt hatte", resümierte Coach Jürgen Raab, der sein Nahziel erreicht hat: drei Punkte, die Vorherrschaft in Fußball-Leipzig und die gewünschte Ausgangsposition vor dem Spitzenkampf gegen Jena.
Richtig freuen konnte sich aber selbst Raab nicht. Zum für ihn "unbequemen" Hasard-Aufgebot des VfB meinte er: "So etwas kann gut gehen, wir wären die Deppen gewesen, Schößler der Held. Aber es wäre ein Wunder gewesen." Dann stellte er die Frage, die alle im Stadion bewegte: "Muss man das in einem Spiel riskieren, in dem es so ums Image geht?"
Schößler gestand zumindest ein, sich beim Aufstellungs-Roulette verzockt zu haben: "Es sollte ein Überraschungseffekt entstehen, das ist nicht gelungen." Die radikale Verjüngung verteidigte er indes vehement. "Wir formen ein neues Team, die jungen Spieler müssen hineinwachsen. Wenn 18-Jährige zwei, drei Jahre in der zweiten Mannschaft warten müssen, ist das nicht gut für ihre Entwicklung." Gleichzeitig räumte er ein, dass seine Elf Korsettstangen braucht, also Routiniers: "Die Sachsen waren cleverer, ausgebuffter, eingespielter. Wir sind noch nicht so weit." Widersprüche über Widersprüche, zumal Schößler Nachfragen konsequent auswich: "Zu einzelnen Spielern sage ich nichts."
Kapitän Gunnar Grundmann vermutete: "Einige bei uns sollen wegen der Finanzprobleme aussortiert werden. Aber woher sollen die ganz jungen Leute das Selbstvertrauen nehmen?" Uli Thomale fand den VfB-Auftritt schlicht "traurig". Der einstige Lok-Erfolgstrainer, der in Kassel eine Sportagentur betreibt, erklärte trocken: "Die veranlagten Jungs tun mir leid. Sie wurden hier rein geworfen, obwohl sie das beim besten Willen noch nicht schaffen konnten."
Viele VfB-Fans gingen vorzeitig, die 2000 Leutzscher Anhänger feierten noch lange mit ihrem Team. Erfreulich: Bis auf einige Rauchbomben blieb das Derby friedlich. "Zufrieden und erleichtert", zeigte sich deshalb Leipzigs Sport-Bürgermeister Holger Tschense, "die umfangreiche Vorbereitung hat sich ausgezahlt." Scharfe Einlasskontrollen (potenzielle Wurfgeschosse füllten drei Container) und Stadionverbote (Hooligans mussten sich während der Partie auf Polizei-Dienststellen melden) bewährten sich erstmals.
Steffen Enigk
© Leipziger Volkszeitung

VfB vorgeführt!

3:0 im Lokalderby – FC Sachsen bleibt die Nummer 1 in Leipzig
Neue Besen kehren gut. Aber offenbar nicht immer gleich besser ...
Der VfB im 81. Leipziger Ortsderby vom Lokalrivalen FC Sachsen vorgeführt – 0:3 vor 7.334 Zuschauern (darunter rund 1.800 aus Leutzsch). Schlimmer hätte es für Neu – Trainer Detlef Schößler wirklich kaum losgehen können ...
Der überraschte vorm Anpfiff damit: Breitkreutz gar nicht im Kader, Lenz und Blessin nur auf der Bank. Dafür ließ er mit Werner, Rienaß, Baum und Adler gleich vier Nachwuchstalente von Anbeginn ran. Fingerzeig auf den Neubeginn in Probstheida! Schößler: „Zudem wollte ich damit auch für einen gewissen Überraschungseffekt sorgen.“ Klappte vor der Pause (obwohl Torjäger Sadlo schon nach sieben Minuten mit Oberschenkelzerrung vom Platz mußte) noch ganz gut. Jülich hatte sogar die Führung auf dem Fuß, schlenzte aus 8 m jedoch frei drüber (24. Minute).
In Hälfte zwei spielten jedoch nur noch die Leutzscher. Sebastian Hänsel aus 6 m ins rechte Dreiangel – 1:0 (49. Minute). David Bergner – Kopfball ins rechte Eck – 2:0 (62. Minute). Ronny Kujat aus 3 m unter die Querlatte – 3:0 (84. Minute). Der Abpfiff ging im grün-weißen Jubel unter. „Oh, wie ist das schön“, feierten die Sachsen-Fans ihre Helden. „Wir haben die Schnauze voll“, skandierte die Gegenseite. Heißt: Schößler hat damit schon ersten Kredit verspielt. Auch wenn er um Verständnis wirbt: „Die Mannschaft muß in dieser Form erst zusammenwachsen.“
Der FC Sachsen dagegen kann weiterhin vom Aufstieg träumen. Nächster Schritt: Sonntag muß im Knaller gegen Tabellenführer Jena (zwei Punkte und ein Nachholspiel in Chemnitz im Vorteil) ein weiterer Sieg her. Trainer Jürgen Raab: „Wir sind dazu in der Lage, auch die Thüringer zu schlagen. Schaffen wir es, ist bei denen automatisch Druck da.“
Heute beginnt auf der Geschäftsstelle (bis 18:00 Uhr) der Kartenvorverkauf für diesen Oberliga–Hit.
André Schmidt und Adrian Wittwer
© Bild-Leipzig

FC Sachsen schlägt den VfB Leipzig im Derby hochverdient mit 3:0

Die Frage nach der "Fußball-Krone" Leipzigs ist definitiv entschieden - zumindest für die Saison 2002/2003. 6:0 Punkte und 4:0 Tore sprechen eine deutliche Sprache zugunsten des FC Sachsen Leipzig. Im gestrigen Derby im Probstheidaer Bruno-Plache-Stadion holten sich die Grün-Weißen einen auch in dieser Höhe vollkommen verdienten 3:0-Auswärtssieg und zählen damit neben dem FC Carl Zeiss Jena zu den Siegern des "Big Point"-Wochenendes. Auf der anderen Seite ist das Saisonziel Aufstieg für den VfB Leipzig wohl nun endgültig passè: Vor allem in der zweiten Halbzeit war die stark verjüngte Mannschaft von Detlef Schößler den Gästen in nahezu allen Belangen deutlich unterlegen.
Eine ganz wichtige Derby-nachricht hat weniger mit dem Fußball zu tun: Es blieb alles ruhig im Bruno-Plache-Stadion - die Rivalität zwischen den Probstheidaer und Leutzscher Fußball-Fans hatte ja ein wenig Anlass zur Sorge gegeben. Doch ob's an dem beeindruckenden Polizeiaufgebot nebst Pferden und Hubschrauber lag oder ob man denn doch nicht den Ruf der Messestadt gefährden wollte (dafür spricht etwa das Plakat "VfB-Fans für Olympia 2012"):Sieht man einmal von einigen Rauchbomben ab, erlebten die mehr als 7300 Zuschauer einen ruhigen Nachmittag - was das Geschehen auf der Tribüne betraf.
Ruhig blieb es auch auf dem Rasen: In den ersten 45 Minuten war es nicht unbedingt ein Spitzenspiel, wie es auch der FC Sachsen-Coach Jürgen nach der Partie ganz richtig erkannte. "Der erste Durchgang war fußballerisch schwach von uns", konstatierte er mit Blick auf seine Mannschaft. Die Hausherren traten ihrerseits mit einer überraschend jungen Truppe auf: Gestandene Leute wie Jörn Lenz oder Alexander Blessin nahmen erst mal auf der Bank Platz, während Youngster wie Richard Baum, Nicky Adler und Kevin Rienaß von Anfang an ran durften.
"Unangenehm, gegen einen Gegner mit einer derart umgestellten Mannschaft mit jungen Leuten zu spielen. Da kann man sich leicht zum Deppen machen", schätzte Jürgen Raab ein. Und in den ersten 45 Minuten fanden die Leutzscher in der Tat kaum Mittel gegen den defensiv gut eingestellten VfB Leipzig. Vorne hielt zunächst ein gut aufgelegter Nicky Adler die FCS-Abwehr in Atem - und Abwehrmann Torsten Jülich hatte gar nach einer halben Stunde den Führungstreffer für die Hausherren auf dem Fuß. "Tore lenken Spiele nun mal in gewisse Bahnen", trauerte der neue VfB-Trainer Detlef Schößler nach der Partie dieser Hundertprozentigen nach.
Wie wahr diese Worte sind, stellte sich gerade mal drei Minuten nach dem Wiederanpfiff heraus: Da wurstelte sich Ronny Kujat wunderbar durch, die Flanke landete bei Kevin Kittler, dessen leicht verunglückten Schuss Sebastian Hänsel nur noch zum Führungstreffer für die Leutzscher in die Maschen hauen muss. "Pass, Flanke, Kopfball, Tor - 1:0 -Macht's noch mal Jungs", hatten die rund 1500 grün-weißen Fans via Spruchband schon vor dem Spiel gefordert. Dass es ein Tor via Fuß wurde, nahmen sie nicht weiter übel - vor allem, da die Leutzscher wie gefordert nachlegten.
In der Tat kam die Raab-Truppe wie verwandelt aus der Kabine: Regierten in den ersten 45 Minuten noch Krampf, Kampf und Fehlpassorgien, spielten die Mannen um die bärenstarken Sturmspitzen Ronny Kujat und Sebastian Hänsel mit der VfB-Truppe nunmehr beinahe Katz' und Maus. Trefflicher Beleg dafür: FCS-Keeper Marco Eckstein wurde in der zweiten Halbzeit nicht ein einziges Male ernsthaft geprüft! Zudem auffällig wie auch schon bei dem Test gegen den Regionalligisten Erzgebirge Aue:Nach 60, 70 Minuten ist bei den Probstheidaern im wahrsten Sinne des Wortes die Luft raus.
Dies scheint Jürgen Raab bestens zur Kenntnis genommen und seinen Spielern vermittelt zu haben. "Wir wussten ganz einfach, was wir körperlich drauf haben", erklärte ein selbstbewußter Sebastian Hänsel nach dem Schlusspfiff. Und so war es nur eine Frage der Zeit, dass die Gäste weitere Tore erzielten: David Bergner etwa mit einem ganz coolen Kopfball ins lange Ecke. Oder Goalgetter Ronny Kujat, der nach einer Hänsel-Ablage nur noch den Fuß hinhalten muss. Was für den VfB Leipzig da nur noch blieb, war Respekt: "Glückwunsch zum verdienten Sieg", erklärte Detlef Schößler und ergänzte Erstaunliches: "Die Meisterschaft war schon vor dem Derby für mich abgehakt." Klingt nach einem Neuaufbau in Probstheida...
J. Wagner
© Sachsen-Sonntag

FC Sachsen bleibt Jena auf den Fersen

Der FC Sachsen hat das Leipziger Derby gegen den VfB mit 3:0 gewonnen. Damit können die Leutzscher weiter auf den Staffelsieg hoffen. In der ersten Hälfte diktierten die Abwehrreihen das Spielgeschehen. Chancen durch Hänsel (8.), Jülich (24.), Kujat (38.) und Freund (41.) blieben die Ausnahmen. Nach der Pause erzielte Hänsel mit einem 16-m-Flachschuss ins rechte Eck die Sachsen-Führung. Der VfB bemühte sich zwar um den Anschluss, doch die Pässe in die Spitze waren zu ungenau. Indes nutzten die freistehenden Bergner per Kopf und Kujat ihre Chancen eiskalt.
Trainerstimme Jürgen Raab (FC Sachsen):
"Wir sind sehr glücklich über den Sieg. In der kommenden Woche gegen Tabellenführer Jena ist wieder alles drin. Heute haben wir in der ersten Halbzeit fußballerisch sehr schwach gespielt. In der zweiten Hälfte ist die Mannschaft so aufgetreten, wie ich mir es vorgestellt habe. Sie hat gut nach vorn gespielt und ihre Chancen clever genutzt."
Trainerstimme Detlef Schößler (VfB):
"Glückwunsch an den FC Sachsen! Unsere Abwehr hat in der ersten Hälfte gut gestanden. Doch das zeitige 0:1 nach der Pause hat das Spiel in Richtung Sachsen-Sieg gelenkt. Der FCS war wesentlich cleverer. Wir haben keine Mittel mehr dagegen gefunden."
www.mdr.de

Spielbericht Fanpage VfB Leipzig

Wieder einmal war Derby-Zeit in Leipzig, schon zum 81. mal - an so einen Tag werden Helden geboren oder Verlierer geschaffen. Diesmal gehörten die VfB-Kicker mit Neu-Trainer Detlef Schößler vor immerhin 7.334 Zuschauern (darunter 2.000 am Ende mehr als fröhliche Sachsen-Fans) im Bruno-Plache-Stadion in Probstheida zu den letzteren. Der VfB Leipzig verlor nach einer schwachen zweiten Halbzeit verdient mit 0:3 (0:0) gegen clevere und abgebrühtere Gäste vom FC Sachsen aus Leutzsch - eine wohl historische Pleite. Allerdings sorgte VfB-Trainer Schößler mit seiner Aufstellung für eine faustdicke Überraschung - und setzte gleich auf vier Nachwuchsspieler und ließ erfahrene Leute wie Jörn Lenz und Matthias Breitkreutz (wegen zu schwacher Trainingsleistungen) draußen. Dies sollte am Ende gründlich schief gehen und die Sachsen-Fans feierten ihre Mannschaft noch Minuten nach dem Sieg mit dem Sprechchor "Derbysieger". In Sachen Choreografien lieferten sich beide Fanlager ein fast ausgeglichnes Duell - als knapper Sieger dürfte aber die VfB-Choreografie auf der Gegengerade hervor gegangen sein. Die Fangruppierung von Inferno LOK Leipzig investierte knapp drei Wochen arbeit (und 300 Euro) in die tolle Choreografie mit dem großen Spruchband "100 Jahre Deutscher Meister, 110 Jahre Leipzigs Nr. 1". Aber dafür gibt's leider keine Punkte im Meisterschaftskampf, obwohl der erste Platz für den VfB sowieso schon vor dem Spiel abgehakt war - der FC Sachsen hat aber nun wieder gute Chancen (bei einem Sieg gegen Jena) in Sachen Aufstieg. Aber nun zu dem aus VfB-Sicht sportlich deprimierenden Nachmittag bei circa 8 Grad und eiskaltem Wind... Übrigens: Das Spiel begann wegen dem großen Andrang an den Kassen zehn Minuten später - und bis auf zwei Rauchbomben blieb es im Stadion dank eines Aufgebotes von fast 800 Beamten und 150 Sicherheitskräften (die jeden Besucher genau durchsuchten) ruhig. Dafür sorgte auch eine Reiterstaffel und zwei über dem Plache-Stadion kreisende Hubschrauber.
Der neue VfB-Trainer Detlef Schößler überraschte alle im Plache-Stadion mit seiner Aufstellung und ließ den ehemaligen Kapitän Jörn Lenz auf der Ersatzbank Platz nehmen - Regisseur Matthias Breitkreutz wurde sogar wegen schlechten Trainingsleistungen auf die Tribüne verbannt. Dafür gab Richard Baum und der erst 17jährige Kevin Rienaß ihr Debüt von Beginn an - dazu kam noch der aber nun schon seit Wochen zum Stamm gehörende 17jährige Stürmer Nicky Adler. In der Abwehr spielten Jens Werner, Torsten Jülich und Peter Freund. Kevin Rienaß sollte vor der Abwehr im defensiven Mittelfeld abräumen, Olaf Renn über links und Frank Räbsch über rechts für Druck sorgen. Neben den langzeitverletzten Peter-Sebastian Gunkel und Nico Kanitz fehlte auch Mittelfeld-Rambo Dirk Hannemann (gesperrt). Auf der Bank nahm übrigens auch der A-Jugendliche Andreas Kirilow Platz - Detlef Schößler sorgte also schon in seinem ersten Pflichtspiel als VfB-Trainer für den Umbruch (aber viel besser wurde der VfB-Kick dadurch nicht). Den besseren Auftakt besaß der Gast aus Leutzsch, doch ein Schuss von Sebastian Hänsel in der 8. Minute ging aus 16 Metern knapp über das VfB-Gehäuse. Wenige Sekunden später ein dicker Schock für alle VfB-Anhänger - Torjäger Mike Sadlo musste wegen einer Zerrung im rechten Oberschenkel den Platz verlassen (der schon aussortierte Branko Marcetic kam dafür ins Spiel). Für Marco Eckstein wurde es das erste Mal in der 13. Minute gefährlich, doch ein Freistoß von Richard Baum von halb rechts aus guter Position landete nur in der Sachsen-Mauer. Zehn Minuten später zieht Tom Geißler von halb links ab, doch die Kugel geht deutlich am langen Pfosten vorbei. In der 24. Minute bringt Olaf Renn von links einen Freistoß in den Strafraum, der als Abpraller genau vor die Füße von Manndecker Torsten Jülich landete - doch statt aus 10 Metern völlig freistehend das 1:0 zu erzielen, beförderte "Jule" den Ball über das Sachsen-Gehäuse. Die größte und beste Chance für den VfB im ganzen Spiel! Nach knapp einer halben Stunde schießt Norman Struck aus 12 Metern von rechts den Ball am langen Pfosten vorbei - und den Zuschauern wurde weiter Fußballmagerkost von beiden Seiten geboten. In der 38. Minute klärte Torsten Jülich einen gefährlichen Schuss von Ronny Kujat aus 10 Metern aus dem Gewühl noch zur Ecke - Glück gehabt! Die letzte Chance im ersten Durchgang besaß aber der Gastgeber durch Peter Freund, der aber nach einer Flanke von Branko Marcetic von rechts durch Nicky Adler behindert wurde und den Kopfball aus 8 Metern so nur links neben das Tor beförderte (41.).
In Halbzeit zwei drehte nun vor allem der FC Sachsen auf - und in der jungen VfB-Hintermannschaft taten sich immer größere Löcher auf und so fiel dann auch das 0:1 in der 49. Minute. Kevin Kittler setzt sich auf rechts durch und passt Richtung langen Pfosten auf den völlig freien Sebastian Hänsel (wer war da nur für ihn zuständig?!), der aus 5 Metern ins linke untere Eck trifft und für eine Jubelorgie im Gästeblock sorgte. Drei Minuten später dann die kurze Hoffnung auf den Ausgleich nach einem Freistoß von Richard Baum von rechts, doch Peter Freund sah zu recht die gelbe Karte, da er den Ball mit der Hand Richtung Eckstein-Tor beförderte. Dann die 62. Minute und wieder ein schlimmer Patzer in der VfB-Abwehr: Kevin Kittler verlängert eine Flanke per Hacke, welche von Richard Baum unglücklich per Kopf abprallt und in der Mitte taucht Sachsen-Libero David Bergner völlig frei auf und versenkt den Ball per Kopf aus 7 Metern ins rechte Eck zur vorentscheidenden 2:0 Führung für die Leutzscher! Bergner zog sich nach dem Tor sein Trikot aus und zeigte ein großes rotes Herz mit der Aufschrift "Peace". Danach mühten sich die VfB-Kicker zwar noch einmal den Ehrentreffer zu erzielen, doch in der Offensive konnte sich der Gastgeber gegen das Abwehrbollwerk aus Leutzsch nie durchsetzen. So plätscherte das Spiel so vor sich hin und die Sachsen-Fans feierten ihr Team schon mit den Sprechchören "Derbysieger". So hatten die Gäste-Kicker auch kein erbarmen mit den VfB-Fans und erhöhten in der 84. Minute dann sogar noch auf 0:3 - und ausgerechnet durch den ehemaligen VfB-Kicker Ronny Kujat. Nach Vorlage von Regisseur Heiko Cramer (der durch den erst 17jährigen Kevin Rienaß gedeckt werden sollte!) von rechts versenkte Kujat aus knapp 8 Metern ohne Probleme - ein Debakel für die Spieler und Fans aus Probstheida. Wann hat es so eine Demütigung im eignen Stadion in einem Ortsderby schon einmal gegeben?! Immerhin besaßen die Gastgeber die letzte Chance im Spiel, doch ein Schuss von Alexander Blessin (warum kam er nicht schon in der achten Minuten als Sadlo sich verletzte?) aus 16 Metern ging knapp über das Gehäuse von Keeper Marco Eckstein. Dann pfiff der etwas kleinlich pfeifende Frank Fleske aus Schönow das 81. Leipziger Ortsderby ab - und die Leutzscher-Fans feierten minutenlang ihr Team.
Fazit: Ein verdienter Erfolg für den FC Sachsen - und ein Debakel für den VfB im eignen Stadion! Nach dem Schlusspfiff kam nur Keeper Gunnar Grundmann zu den VfB-Anhängern und wurde mit den Rufen "Wir haben die Schnauze voll" und "Schämt Euch was" schnell vertrieben. Man muss die Fans nach so einer Schmach und dem miesen Saisonverlauf irgendwie verstehen - trotzdem werden einige Hardcore-Fans die Mannschaft auch nächste Woche nach Hoyerswerda begleiten, obwohl der Frust wohl noch Wochen ganz tiefen sitzen wird. Beide Mannschaften boten allerdings im ersten Durchgang Fußballmagerkost und der VfB hätte durch Torsten Jülich eigentlich sogar in Führung gehen müssen! Im zweiten Durchgang spielte der FC Sachsen seine Cleverness aus und spielte die Hintermannschaft der Gastgeber schwindelig. Da fehlte beim VfB einfach die Erfahrung! Nun die Frage: Riskierte Trainer Detlef Schößler in seinem ersten Pflichtspiel als VfB-Coach mit den vielen jungen Spielern einfach zu viel - war es das wert?! Viele Anhänger im Stadion hätten sich solche Experimente in den nächsten Spielen gegen Hoyerswerda oder den Amateuren von Energie Cottbus gewünscht - aber nicht in diesem für die Prestige so wichtigem Spiel. Beim Gastgeber überzeugten heute eigentlich nur Olaf Renn und die jungen Nicky Adler (wieder mit immenser Laufarbeit, aber heute leider glücklos) und Richard Baum (eine echte Belebung auf der linken Außenbahn, aber an der Ausführung von Freistößen mangelte es noch gewaltig). Alle anderen blieben besonders im zweiten Durchgang unter ihren Möglichkeiten - besonders Rock Embingou enttäuschte (es fehlte die ordnete Hand im Mittelfeld, was man von einem Nationalspieler wohl verlangen muss). Heute vermisste man einfach die impulsive Art von Dirk Hannemann und auch Jörn Lenz - letztere war meist auch in den ganz schwachen VfB-Spielen (und davon gab es in dieser Saison eine Menge) mit Gunnar Grundmann der beste Mann. Nun bleibt den Anhängern aus Probstheida einfach nur zu hoffen, dass man mit einer neuen und jungen Mannschaft nächstes Jahr Revanche nehme kann - welche bei einem Aufstieg des FC Sachsen aber ausgeschlossen wäre...
© www.vfb-leipzig.de

Ansetzungen 26. Spieltag:

Mi.  26.03.03 - 19:30 VfB Leipzig - VfB Chemnitz 5:1 (3:0)
Sa. 29.03.03 - 14:00 BSV Eintracht Sondershausen - FC Carl Zeiss Jena 0:3 (0:0)
Sa. 29.03.03 - 14:00 VfB 09 Pößneck - FC Lausitz Hoyerswerda 2:0 (1:0)
So. 30.03.03 - 14:00 OFC Neugersdorf - FC Anhalt Dessau 1:1 (0:0)
Fr.  04.04.03 - 19:30 FC Carl Zeiss Jena - VFC Plauen 1:0 (0:0)
Sa. 05.04.03 - 14:00 VfB Leipzig - FC Sachsen Leipzig 0:3 (0:0)
Sa. 05.04.03 - 14:00 BSV Eintracht Sondershausen - FC Anhalt Dessau 1:0 (0:0)
Sa. 05.04.03 - 14:00 FV Dresden 06 Laubegast - SV 1919 Grimma 2:0 (2:0)
Sa. 05.04.03 - 14:00 FSV Zwickau - OFC Neugersdorf 4:1 (0:0)
Sa. 05.04.03 - 14:00 FV Dresden Nord - FC Lausitz Hoyerswerda 2:0 (1:0)
Sa. 05.04.03 - 14:00 VfB Chemnitz - VfB 09 Pößneck 1:1 (1:1)
So. 06.04.03 - 14:00 Hallescher FC - SV Wacker 07 Gotha 1:0 (0:0)
So. 06.04.03 - 14:00 1. FC Magdeburg - FC Energie Cottbus Amateure 1:2 (0:2)
Die Tabelle nach den 26. Spieltag:
Sp. s u n Tore ± Pkt.
1.  FC Carl Zeiss Jena 25 19 4 2 63 : 15 48 61
2.  FC Sachsen Leipzig 26 18 5 3 59 : 17 42 59
3.  VFC Plauen 26 17 4 5 47 : 17 30 55
4.  VfB Leipzig 26 16 6 4 50 : 17 33 54
5.  Hallescher FC 25 13 9 3 42 : 22 20 48
6.  FSV Zwickau 25 14 3 8 49 : 30 19 45
7.  FV Dresden Nord 26 8 11 7 35 : 32 3 35
8.  FC Energie Cottbus Amateure 25 9 4 12 37 : 41 -   4 31
9.  1. FC Magdeburg 25 9 4 12 32 : 37 -   5 31
10.  OFC Neugersdorf 26 8 5 13 41 : 41 0 29
11.  VfB 09 Pößneck 25 8 5 12 33 : 48 - 15 29
12.  FV Dresden 06 Laubegast 26 8 3 15 31 : 46 - 15 27
13.  VfB Chemnitz 25 7 5 13 21 : 39 - 18 26
14.  FC Anhalt Dessau 25 7 5 13 27 : 49 - 22 26
15.  BSV Eintracht Sondershausen 25 8 2 15 32 : 62 - 30 26
16.  SV 1919 Grimma 24 6 5 13 22 : 35 - 13 23
17.  FC Lausitz Hoyerswerda 24 5 2 17 14 : 57 - 43 17
18.  SV Wacker 07 Gotha 24 4 4 17 14 : 44 - 30 16

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